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Im Januar 2021 startete das BMBF-geförderte, gemeinsame Forschungsprojekt NuForm von ART+COM und dem Berliner Museum für Naturkunde. Zwei Jahre lang werden neue Formen und Formate der Begegnungskommunikation im musealen Raum entwickelt und erprobt, die das museale Ausstellungserlebnis nachhaltig verändern sollen.

NÄHE

Vor Corona waren volle Räume mit Warteschlangen vor einem Museum ein Zeichen für einen großen Erfolg, einen Hit. Besucher*innen nahmen langes Anstehen und Gedränge in Kauf, um gemeinsam Erfahrungen machen zu können.

DISTANZ

Im Verlauf der Covid19-Pandemie haben die Infektionsschutzmaßnahmen zu ganz unterschiedlichen Besuchsszenarien geführt: von Vollschließungen über Teilöffnungen für eine begrenzte Anzahl von Besucher*innen bis hin zu einer Annäherung an die Situation vor der Krise. Allerdings immer wieder mit erheblichen Einschränkungen.

Im Kulturbereich wurde über den gesamten Verlauf versucht, Angebote aufrecht zu erhalten – oft durch eine Eins-zu-eins-Übertragung von physischen Formaten ins Digitale oder Virtuelle. Mit unterschiedlichem Erfolg. Die Herausforderungen, den Betrieb unter Auflagen aufrecht zu erhalten, sind groß. Es ist ein Drahtseilakt.

CHANCEN

Gestalterische und organisatorische Improvisationslösungen können auch als Ausdruck der Sehnsucht verstanden werden, bald möge alles wieder so sein wie vor der Pandemie. Doch das wird es nicht.

Unser Forschungsinteresse gilt deshalb Maßnahmen, die Potenziale für einen nachhaltigen, über die Krise hinausweisenden Nutzen für Besucher*innen und Betreiber*innen von Ausstellungen und Museen besitzen. Zum Teil müssen wir dafür ganz neue Lösungen erfinden, zum Teil müssen Prozesse im Bereich der digitalen Transformation weiterentwickelt und beschleunigt werden.

FORSCHUNG

Eine Blaupause für die Konzeption von digitalen oder hybriden Angeboten der Begegnungskommunikation gibt es bisher nicht. Doch was macht eigentlich einen gelungenen Ausstellungsbesuch aus? Welche Bedürfnisse sind an räumliche Nähe und Gleichzeitigkeit gebunden?

Noch kennen wir nicht die Antworten auf diese Fragen. Aber wir kennen den Weg dorthin.

ART+COM hat über 30 Jahre Erfahrung bei der Gestaltung und Entwicklung von Schnittstellen zwischen Raum, Medien, Geschichten und Menschen. Dabei wurden zahlreiche Forschungsprojekte umgesetzt und Neuland erkundet. ART+COM arbeitet mit nutzerzentrierten Methoden, Co-Creation-Ansätzen und baut auf Prototyping.

Das Berliner Museum für Naturkunde gehört zu den weltweit bedeutendsten Forschungseinrichtungen auf dem Gebiet der biologischen und geowissenschaftlichen Evolution und Biodiversität. Über 400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erkunden, erforschen und präsentieren die Erde und das Leben im Dialog mit mehr als einer halben Million Besucherinnen und Besuchern pro Jahr.

Im Fokus steht die Besucher*in mit neuen Erwartungen an ein Besuchserlebnis: eine umfassende „Visitor Journey“ – beginnend mit der Besuchsvorbereitung zu Hause bis zur Bildung einer „Visitor Community“ von interessierten Besucher*innen, die längerfristig in Kontakt bleiben wollen.

NACHHALTIGKEIT

NuForm soll über die Corona-Krise hinausweisen. Die Forschung konzentriert sich deshalb auf Themen und Fragen, die auch jenseits der Pandemie interessant und bedeutsam sind:

  • Mediale Erweiterung von Räumen und Objekten
  • Besucherführung
  • Digitale Kuratierung
  • Smarte Ausstellungen
  • Plattformstrategie und Vernetzung
  • Neue Zugänge

Der gemeinsame Kick-off der Forscherinnen und Forscher von ART+COM und dem Berliner Museum für Naturkunde zum Projektstart von NuForm fand in der zweiten Januarwoche 2021 statt – online.