Augmented Temple, 2017

Jüdisches Museum Berlin

Die Medieninstallation Augmented Temple macht die religiöse Stätte des Herodianischen Tempels in der Zeit zwischen 20 v.Chr. und 70 n.Chr. erfahrbar. Ein Architekturmodell des Tempels zeigt die riesige Anlage, die auf dem Tempelberg in Jerusalem errichtet worden war und zu religiösen Festen täglich bis zu 10.000 Besucher*innen anzog. Die Projektion einer Animation auf das Modell veranschaulicht die Tempelbereiche, wie sich Menschen in der Anlage bewegt haben und stellt einzelne, typische Personen dieser Zeit vor.

Zusätzlich können Ausstellungsbesucher*innen durch vier ‚Viewer‘ schauend in unterschiedliche Szenerien eintauchen. In kurzen animierten Filmen folgt man je einer virtuellen Kamerafahrt den vielen Menschen im Tempel, zum Beispiel an Feiertagen wie Jom Kippur oder dem Wallfahrtsfest. Die Rituale und Bräuche der Gläubigen werden in erster Linie bildlich erklärt: der Kauf von Opfertieren, deren Vorbereitung und Opferung, die Übertragung der Sünden auf einen Widder, aber auch die Reigentänze der Frauen oder der Geldwechsel der von weither angereisten Menschen. Für die realistisch anmutende Darstellung der verschiedenen Szenen im Tempel wurden wissenschaftliche Forschungsergebnisse herangezogen und an die 3000 Einzelfiguren gestaltet.

Entwickelt wurde Augmented Temple für die Ausstellung „Welcome to Jerusalem“ im Jüdischen Museum Berlin.