Mobility – Reflective Kinematronic II, 2010

World Expo Shanghai, China

Mobility – Reflective Kinematronic II referenziert auf die schon fast vergessene ­Technik, mittels eines Spiegels und des Sonnen­lichts über große Distanzen miteinander zu kommunizieren.

Eine Matrix aus 100 weißen Handprothesen, die sich von Motoren gesteuert um ihre eigene Achse drehen, ist an einer Wand installiert. Jede Hand hält einen präzise ausgerichteten Spiegel. Auf die ungefähr vier Quadratmeter große Matrix ist starkes Licht gerichtet, sodass die rotierenden Spiegel dieses als sich bewegende Lichtpunkte in den Raum und auf die gegenüber­liegende Wand werfen.

Was auf den ersten Blick wie ein asynchrones, chaotisches Bewegungsmuster erscheint, erschließt sich auf den zweiten Blick als komplexe, komputative Choreografie: Die hundert Lichtpunkte bewegen sich zuerst um ein Zentrum, ähnlich der konzentrischen Bewegung von Planeten oder dem Flug von Insekten im Schwarm. Hierdurch entsteht ein räumlicher, drei­dimensionaler Eindruck. Von Zeit zu Zeit fließen diese Lichtpunkte dann zum chinesischen Schrift­zeichen für Bewegung und Handlung zusammen. Den schwärmenden Lichtpunkten ist ein komputatives Verhalten einprogrammiert, was zu immer wieder neuen fluiden Konstellationen führt, die die Aufmerksamkeit der Besucher*innen auf sich ziehen.

Mobility beeindruckt durch den Kontrast zwischen einerseits der konkreten Körperlichkeit und Uniformität der prothetischen Hände und andererseits der Immaterialität und Ausdruckskraft des bewegten Lichts.

Die Installation entstand im Auftrag Ottobocks für die Expo Shanghai 2010. Mobility ist nun als Exponat in der Dauer­ausstellung des Ars Electronica Centers in Linz, Österreich zu sehen.

Bilder und Videos © ART+COM Studios und Vertragspartner. Veröffentlichung nur nach Rücksprache.