Tetrascopes, 2013

Tsvetnoy Central Market, Moskau, Russland

Im Atrium des Tsvetnoy Central Market drehen sich fünf 12 Meter hohe Spiegel­skulpturen langsam um die eigenen Achsen. Tetrascopes, Fusion von Tetra­eder und Kalei­doskop, rotieren mit unter­schiedlichen Geschwin­digkeiten und multi­plizieren den sie umge­benden Raum in komplexen Refle­xionen. Das dyna­mische Wechsel­spiel zwischen Raum und Spiegel­körpern schafft abhängig von der Licht­situation und den Prozessen im Atrium sowie durch die immer neuen Konstel­lationen der sich drehenden Tetra­scopes einen perma­nenten Fluss dekon­strukti­visti­scher Raum­bilder – und so ein indivi­duelles Raum­erlebnis.

Die Tetrascopes basieren auf einem bau­gleichen Stahlskelett, auf das Spiegel­scheiben gebracht sind. Die Spiegel bedecken die lang­gezogenen Dreiecks­körper nicht voll­ständig, sondern bilden „Voids“, Durchbrüche. Zwei der Tetra­scopes sind an ihrer spitzen Seite aufgehängt, wohin­gegen die Spitzen der anderen drei nach unten gerichtet sind. Alle fünf Spiegel­körper werden über Motoren an der Decke bewegt.

Die komplexen Bilder, die durch die Spiege­lungen entstehen, sind perspek­tivisch kaum zu entschlüsseln. Schaut man von unten in eines der Tetra­scopes, blickt man ins scheinbar Unend­liche. Aus dieser Perspek­tive erinnern die Tetra­scopes unmittelbar an Kalei­doskope.

Trotz der Größe der Skulpturen wirkt die Instal­lation nicht monumental. Sie ist von allen sechs Stock­werken und dem Erdge­schoss zu betrachten und von jedem Stand­punkt ergeben sich neue Raum­perspek­tiven.