ArtWall, 2011
Deutsche Bank Hauptsitz, Frankfurt am Main
Seit über 30 Jahren sammelt die Deutsche Bank Arbeiten junger Kunstschaffender, die nicht nur in den Chefetagen, sondern in allen Räumen der Bank präsentiert werden. Die Idee dahinter: Kunst als Katalysator für neue Denkweisen und Innovationen wird direkt zu den Menschen gebracht. Da die Büroräume nicht frei zugänglich sind und nur im Rahmen von geführten Rundgängen besichtigt werden können, wissen Außenstehende oft nicht, welche Kunstschätze dort präsentiert werden. Um Besuchenden des Hauptsitzes in Frankfurt einen Überblick über die Kunstwerke im Haus zu ermöglichen, wurde eine interaktive Galeriewand im öffentlich zugänglichen Foyer installiert.
In jeder der 60 Etagen sind mehrere Werke von jeweils einem Künstler oder einer Künstlerin ausgestellt, darunter Tobias Rehberger, Neo Rauch und Shilpa Gupta. Dieses Etagenkonzept greift die ArtWall auf: 60 Bildschirme sind zu einer 5 x 2,40 Meter großen Medienwand angeordnet. Auf jedem Monitor werden die Werke eines Künstlers oder einer Künstlerin vorgestellt. Abbildungen der ausgestellten Gemälde, Fotografien oder Zeichnungen wechseln mit Informationen wie dem Namen oder der Nationalität der Kunstschaffenden in einer festgelegten Choreografie über die einzelnen Bildschirme. Wählen Besuchende einen Namen über das Interface vor der ArtWall aus, wird die gesamte mediale Wand zur Präsentationsfläche für das jeweilige Oeuvre.
Zunächst werden ein Porträt und die Unterschrift eingeblendet. Dann erscheinen auf vier Bildschirmen biografische Informationen sowie die räumliche Verortung der Kunstwerke im Gebäude. Durch die anderen Monitore schieben sich Farbstreifen, versehen mit dem Titel eines Werkes. Diese Streifen entstehen durch eine Scanlinie die von rechts nach links über das Kunstwerk geführt wird. Es ergibt sich eine Komposition horizontaler Farbstreifen, die sich mit dem Fortschreiten der Scanlinie über das Werk verändert. Ist es abgescannt, verdichten sich die Farblinien in einem der Monitore neben den Informationen zu dem jeweiligen Bild.
Die Installation bietet einen Überblick über die im Haus ausgestellten Kunstwerke und ist der Ausgangspunkt für Führungen durch die Sammlung. Neben diesen funktionalen Aufgaben ist die ArtWall auch raumbildend: Durch die Ausmaße der Installation verändert sich mit der jeweiligen Farbkomposition – verändern also die Werke der ausgewählten Künstschaffenden – die Atmosphäre des Eingangsbereichs zu den Ausstellungs- und Konferenzräumen.
Bilder und Videos © ART+COM Studios und Vertragspartner. Veröffentlichung nur nach Rücksprache.