Erinnerungsort, 2023

Zum Gedenken an die Opfer von Zwangsarbeit bei der I.G. Farben hat ART+COM für die Bayer AG einen Erinnerungsort gestaltet. Als künstlerisches Sinnbild der historischen Daten aus dem Bayer Unternehmensarchiv, das die Schicksale der rund 16 000 Opfer dokumentiert, weist die fünf Meter hohe Skulptur in Richtung der ehemaligen Fabrikstandorte.

Nicht als statisches Denkmal, sondern als eine organische Skulptur fordert sie immer wieder neu zur Auseinandersetzung mit der Unternehmensgeschichte zur NS-Zeit auf. Denn während die Flächen polierten Edelstahls beständig sind, werden die unbehandelten Holzarten sowie das in und um die Skulptur eingesetzte Saatgut unvorhersehbare Veränderungen der Zersetzung und des Pflanzenwachstums nach sich ziehen. So wird der Ort im Laufe der Zeit nie in gleicher Gestalt an die Opfer erinnern.

Der Veränderungsprozess wird durch eine Zeitrafferkamera aufgezeichnet und in einer begleitenden Web-App zugänglich gemacht, die neben der Dokumentation auch die formgebenden Daten aus dem Archiv und ihre Bedeutungen entschlüsselt.

In Kooperation mit studio milz.