Neo-Natur, 2019

Futurium, Berlin

Im Futurium scheint eine riesige, mehrteilige Skulptur organisch aus dem Boden zu wachsen; sie dreht und strebt in verschiedene Richtungen und schlägt einen acht Meter hohen Bogen im Raum.

Die Neo-Natur Skulptur ist ein Sinnbild für ein neues Naturverständnis, das der Technisierung der Natur und dem Eingriff des Menschen in die Natur Rechnung trägt, das aber gleichzeitig in der Natur inspirierende und effektive Prinzipien und Lösungswege erkennt. Um die Skulptur herum sind im Denkraum Natur verschiedenste Denkansätze präsentiert, wie der Mensch besser im Einklang mit der Natur leben und aus ihr lernen kann.

In Neo-Natur kommen Technologie und Natur zusammen: Ihre generative Gestaltung folgt einem mathematischen Prinzip, der sogenannten Danzer-Kachelung, der das Prinzip der aperiodischen Struktur von Quasikristallen zugrunde liegt. Sie basiert auf dem Verhältnis der Zahl Tau beziehungsweise Pi, welche beide den Goldenen Schnitt definieren. Den Goldenen Schnitt findet man im Aufbau von Pflanzen, er bedingt auch die floralen Muster der Skulptur.

Auf der Basis der Danzer-Kachelung lassen sich komputativ selbst mit einer geringen Anzahl verschiedener Module komplexe, organisch wirkende Raumkörper generieren. Neo-Natur wurde aus 16 Modulen konstruiert und aus 1.500 aus Holz gefrästen Elementen und 4500 eigens entwickelten Winkelverbinder gebaut. Für den Aufbau wurde eine AR-Anwendung programmiert, die die komplexe Skulptur in 3D mit einer HoloLens im Ausstellungsraum sichtbar macht.

Gestaltung: ART+COM Studios und Schiel Projektgesellschaft mbH, Volker Zinssmeister, apfel,hübsch berlin
Planung, Konstruktion, Herstellung, Aufbau: Art Department Studio Babelsberg
Ingenieursplanung, Tragwerksplanung, Erstellung der Fertigungsdaten, AR-Programmierung: ArtEngineering
Auftraggeber: Futurium gGmbH