Geschichte des Ortes, 2020

Der Ort, an dem das Humboldt Forum heute steht, gehört mit seiner bewegten Vergangenheit, umstrittenen Gegenwart und vielversprechenden Zukunft zu einem der meistdiskutierten Plätze Berlins. Im Schlosskeller arbeitet die Ausstellung „Geschichte des Ortes“ seine Historie auf. ART+COM hat für die Augmentierung der ausgestellten Ruinen und Ausgrabungsfunde eine mediale Übersetzung und visuelle Sprache entwickelt.

Über acht Jahrhunderte hat dieser Ort Menschen zusammenkommen lassen, aber auch in in seiner symbolpolitischen Bedeutung viele Transformationen erfahren. Die Ausstellung verfolgt die Entwicklung von der Sumpfwiese bis zum Palast der Republik und blickt zurück auf die Historie als Kloster und die Zeit des Berliner Schlosses.

Die von ART+COM entwickelten Medieninstallationen an den ausgestellten Ausgrabungsfunden sowie der große Medientisch greifen den konstanten Wandel in einer Bildsprache auf, die an die Ballung und das Verflüchtigen von Staubpartikeln erinnert. Ohne viele Worte bekommt die physische Erscheinung der Ausgrabungsstätte so eine Entsprechung im Digitalen.

Die Touch-Interfaces an den Exponaten zeigen Besucher*innen anekdotische Szenen aus der Vergangenheit des Ortes in diesem Stil. Die Navigation erlaubt dabei das Wandern zwischen den verschiedenen Geschossen der historischen Gebäude und Orte.

Der Medientisch als Highlight der Ausstellung bezieht Besucher*innen wortwörtlich in das Freitragen von Geschichte ein: Mit Wischbewegungen können die Partikelstürme bewegt und Objekte zu Tage gefördert werden, die Momente in der Geschichte des Ortes festhalten. Durch die Verspieltheit des taktilen Zugangs wird die Historie für viele Besuchsgruppen greifbar.

Sounddesign: kling klang klong GmbH